… mehr Spielzeit für Kinder.

Yay! Eine Spiel-Revolution ist im Gange. In mehr und mehr Familien wird das Spielen wichtiger denn je und wandelt sich zu einer ganzheitlichen Lebenseinstellung.

Und das aus gutem Grund: Spielen ist nämlich die Antwort auf Alltagsstress – für Kinder wie auch für ihre Eltern. Mit diesem Artikel möchten wir Euch dazu einladen, den Wert der freien Spielzeit wieder zu entdecken und haben eine Kinderpsychologin zu ihrer Sicht der Spieldinge befragt.

Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit unseren Partner:innen von

Das einfache freie Spielen ist die beste Frühförderung, die es gibt.

Der Status Quo ist: Viel zu früh leben Kinder in einem durchgetakteten Alltag. Dank ihrem natürlichen Interesse, Neues zu erlernen, schreiben Eltern sie mit den besten Absichten in Musikklassen, Sportkurse und andere Hobbys ein. Schliesslich möchten sie ihren Nachwuchs fördern. Doch ihre Freizeit zu arg zu verplanen, ist gar nicht so förderlich wie gedacht. Weniger ist auch bei der Freizeitgestaltung der Kleinsten mehr: Das einfache freie Spielen ist die beste Frühförderung, die es gibt.

90% der Kinder fühlen sich beim Spielen glücklicher.

Der Trend geht zu mehr Spielzeit.

Immer mehr Eltern priorisieren deshalb die Spielzeit ihrer Kinder. Das «Erwachen einer Spiel-Revolution» nennt es der aktuelle IKEA Play Report. Darin steht, dass rund die Hälfte der Eltern heute mehr Spielzeit mit ihren Kindern verbringen als noch vor einigen Jahren. Ein grossartiger Trend, denn 90% der Kinder fühlen sich beim Spielen glücklicher.

«Für Kinder ist das Spielen ein natürlicher Weg, Stress abzubauen und ihre Welt zu verarbeiten.»

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Maria Raquel Joris

Fachpsychologin für Psychotherapie FSP in der psychologisch-psychiatrischen Praxisgemeinschaft Märtplatz Oerlikon für kleine und grössere Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Sie bietet Abklärungen, Therapien und Elternberatung an. 

Tadah: Wie ist es in Schweizer Familien um die Zeit zum Spielen bestellt?

Viele Eltern haben das Gefühl, zwischen Arbeit, Haushalt und anderen Verpflichtungen kaum Zeit für unstrukturierte, gemeinsame Momente mit ihren Kindern zu finden. Dadurch bleibt das freie Spiel oft auf der Strecke, was jedoch zentral für die Entwicklung von Kindern und die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung ist.

Hat sich diesbezüglich in den letzten Jahren etwas verändert?

Ja, die zunehmende Digitalisierung und die stärker getakteten Tagespläne von Familien haben das Spielen in den letzten Jahren weiter eingeschränkt. Gleichzeitig wächst jedoch auch das Bewusstsein für die Wichtigkeit von unstrukturierter Zeit. Einige Familien versuchen bewusst, Freiräume für das Spielen zu schaffen, doch es bleibt eine Herausforderung, den Stress und die Ansprüche des modernen Lebens in Balance zu bringen.

Warum ist das Spielen für Kinder, und als Familie dafür genügend Zeit einzuräumen, so wichtig?

Das Spielen ist ein zentraler Bestandteil der kindlichen Entwicklung. Es fördert die Kreativität, Problemlösungsfähigkeiten und emotionale Resilienz. Ausserdem stärkt es die Bindung zwischen Eltern und Kindern, wenn sie gemeinsam spielen. Gerade in der heutigen stressreichen Zeit kann Spielen eine Form der Stressbewältigung sein, sowohl für Kinder als auch für Eltern. Es schafft Momente der Nähe und Freude, die die Beziehung innerhalb der Familie positiv beeinflussen.

Wie wirkt sich Spielen auf die Psyche von Kindern – wie Eltern – aus?

Für Kinder ist das Spielen ein natürlicher Weg, Stress abzubauen und ihre Welt zu verarbeiten. Es hilft ihnen, soziale Fähigkeiten und Selbstbewusstsein zu entwickeln. Für Eltern kann das Spielen eine Möglichkeit sein, vom Alltag abzuschalten und sich wieder auf die positiven Aspekte der Elternschaft zu konzentrieren. Gemeinsames Spielen kann die emotionale Verbindung stärken und zu einem Gefühl der Zufriedenheit und Geborgenheit in der Familie beitragen.

Was können Eltern konkret für mehr Spielzeit im Alltag tun?

Eltern können sich bewusst Zeitfenster für unstrukturierte Aktivitäten einrichten. Dazu gehört, Prioritäten zu setzen und möglicherweise andere Verpflichtungen zu reduzieren. Es hilft, digitale Geräte auszuschalten und sich ganz auf die Kinder zu konzentrieren. Auch kleine Rituale, wie gemeinsames Spielen vor dem Abendessen, können langfristig einen grossen Unterschied machen. Wichtig ist es, den Kindern Raum für freies Spiel zu geben, aber auch aktiv als Familie daran teilzunehmen.

Tipps für mehr Spielzeit:

1

Zeit schaffen: Schaut Euch den Wochenplan Eurer Kinder an. Ist da genug Zeit zum Spielen? Sucht das Gespräch mit ihnen (wenn schon möglich) und ent-strafft gemeinsam ihr Programm. Netter Nebeneffekt: Dabei kommt vielleicht auch etwas mehr Luft in Euren eigenen Terminkalender.

2

Räume öffnen: Lasst Eure Kinder zuhause auch mal dort spielen, wo normalerweise keine «Play Zone» ist. Kreiert temporäre Spielzonen, die über das Kinderzimmer hinaus gehen. Verwandelt z.B. den Esstisch mit einem Bettlaken in eine Höhle. Eure vier Wände haben grosses Potenzial, um der coolste aller Spielplätze zu sein.

3

Möglichkeiten sehen: Spielideen sind überall. Haushaltsarbeiten sind für Kleinkinder beispielweise nichts anderes als ein Spiel. Bezieht Eure Kids spielerisch mit ein, wenn Ihr das nächste Mal wascht, putzt oder kocht. So fühlen sie sich als Teil des Ganzen und spüren ihre Wirksamkeit.

4

Sinnlosigkeit feiern: Spiel führt meist zu keinem messbaren Ergebnis. Macht euch frei von Erwartungen, dass das Spiel etwas bezwecken oder einen «Sinn» haben muss. Im Spiel drückt sich Kreativität aus, ohne ein konkretes Ziel zu verfolgen. Das freie Spiel ist einzig dafür da, um zu sein. Sich selbst zu erfahren. Das Hier und Jetzt zu geniessen.

5

Langeweile zulassen: Klagt Euer Nachwuchs über Langeweile, ist das der Moment, wo Kreativität entsteht. Langeweile ist der Ursprung jeder guten Idee. Bestärkt Euer Kind (je nach Alter), dass ihm bald etwas einfallen wird. Denn Kinder folgen ihrem natürlichen Spielinstinkt, der durch häufiges Spielen stärker angeregt wird.

Spielen als Heilmittel.

Der aktuelle IKEA Play Report zeigt auf, dass Eltern das Spielen als Schlüssel zu mehr Freude und Wohlbefinden und als Gegenmittel bei Sorgen und Stress in herausfordernden Zeiten erkennen. Ausserdem ist Spielen eine wichtige Vorbereitung für eine ungewisse Zukunft, in der Kreativität und Anpassungsfähigkeit gefragt sind. Spielen ist somit viel mehr als ein reiner Zeitvertreib. Verspieltheit ist ein Mindset, das Klein wie Gross mehr Leichtigkeit im Leben schenken kann. Lasst uns also spielen gehen!

Let’s make time for play: Der IKEA Play Report 2024

IKEA sieht Kinder als die wichtigsten Menschen auf der Welt und ihr Zuhause als ihren wichtigsten Spielplatz an. Der schwedische Einrichtungskonzern versucht die Rechte der Kinder in alles zu integrieren, was sie tun – insbesondere das Recht zu spielen und gehört zu werden. Seit 2010 untersucht IKEA mit ihren Play Reports, was das Spielen für Eltern und Kinder bedeutet. Mit ihrer umfassenden internationalen Forschungsstudie möchte IKEA das Leben, die Gefühle, die Bedürfnisse, das Verhalten und die Aktivitäten von Kindern in ihrem Zuhause tiefer verstehen lernen.

ikea.com 

Hol Dir den Wald ins Kinderzimmer
In der SKOGSDUVA Kollektion von IKEA ist ein Kissen gleichzeitig ein Baumstamm, ein Bademantel verwandelt einen in einen Luchs, und die Bettwäsche regt zu tollen Gutenachtgeschichten an.

Dieser Beitrag stammt aus der Feder von Marietta Mügge.