Die «Maybe-Baby»-Bias der Unternehmen.

No news: Nach 30 werden Männer etwa doppelt bis fast dreimal so häufig in Führungspositionen eingestellt wie Frauen.

Die Kluft wird ab 30 besonders gross. Also dann, wenn viele Familien gegründet werden und die Ungleichheiten in der Kinderbetreuung zunehmen. Laut aktuellem Gender Intelligence Report spielen Vorurteile wie die «Maybe-Baby»-Bias oder die Tatsache, dass Männer nach Potenzial und Frauen eher nach bisherigen Leistungen beurteilt werden, eine wichtige Rolle.

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«Es liegt auch an der Tatsache, dass Männer nach Potenzial und Frauen eher nach bisherigen Leistungen beurteilt werden.»

Welches sind die Treiber für gleiche Beförderungsraten in der Altersgruppe 21 bis 30?

Bevor Frauen Mütter werden, sieht die Sache mit der Gleichberechtigung eigentlich gar nicht so schlecht aus: In der Altersgruppe von 21 bis 30 Jahren gibt es nämlich kaum Unterschiede in den durchschnittlichen Beschäftigungsanteilen von Frauen und Männern – nur drei Prozentpünktli trennen die Geschlechter.

Wann dreht sich das Gleichberechtigungs-Blatt?

Ab dem Alter von 31 beginnt die Geschlechterkluft in Bezug auf Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung. In der Altersgruppe von 31 bis 40 Jahren beträgt der Unterschied bereits 12 Prozentpunkte, und in der Altersgruppe von 41 bis 50 Jahren steigt er auf 15 Prozentpunkte an.

Vollzeit hat bei Beförderung klar die Nase vorn

79% aller Beförderungen gehen an Vollzeitbeschäftigte, und nur 5% an Mitarbeitende mit einem Pensum unter 80%. Sprich: Die meisten Teilzeit arbeitenden Frauen werden nicht befördert. Auch nicht im Tandem.

Und wie steht es mit der Beförderungs-Formel für eine Führungsposition?

Bei Beförderungen in Führungspositionen ist die Vollzeitregel noch ausgeprägter: 82% dieser Beförderungen gehen an Vollzeitbeschäftigte, 15% an Mitarbeitende mit einem Pensum zwischen 80 und 99% und nur 3% an diejenigen unter 80%. Der Nachteil von Teilzeitarbeit bei Führungspositionen fällt besonders stark ins Gewicht.

Die Positionen mit Macht und Einfluss bleiben somit in Männerhand, die Unternehmen halten aber an ihrer Frauenquote fürs Management fest. Was müssen sie ändern, Alkistis Petropaki?

 

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«In der Schweiz arbeiten Männer Vollzeit, Frauen Teilzeit. Nicht aus fehlender Ambition, sondern eher weil sie befürchten, bei voller Beschäftigung ihrer Rolle zuhause nicht nachkommen zu können. Solange die Familienpflichten nicht fair aufgeteilt sind, werden wir keine Gleichberechtigung erreichen.»