Woran hältst Du fest, Nadja Zimmermann?

Lange war Nadja das Gesicht von VIVA, später von Glanz & Gloria. Es folgten zwei Kinder, diverse Buchprojekte, eine Lifestyle-Plattform und neu auch eine Event-Serie. In Nadjas Leben ist alles im Fluss, manchmal im reissenden Strom und mittendrin haben wir sie gefragt, was sie von früher, von jetzt und von später bewahren möchte – für sich und für ihre Töchter.

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Nadja Zimmermann ist Autorin, Foodbloggerin und Podcasterin. Sie lebt mit ihren zwei Töchtern (12 und 17) in der Stadt Zürich.
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Text: Tadah
Bild: Vanessa Bachmann

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«Dich känn ich doch vo irgendwo…», das hast Du wohl öfters gehört. Wie kennst Du selbst die Nadja von früher noch?

Ich habe lustigerweise etwas Schwierigkeiten, mich daran zu erinnern, wie ich vor den Kindern war. Mit hundertprozentiger Sicherheit war ich aber flexibler, spontaner, unvorsichtiger und ungeplanter. Und habe mir viel weniger Gedanken gemacht. Ich glaube, die Nadja von früher war schlicht planlos… ich bin einfach irgendwie durchs Leben gehüpft. Bis ich Mutter wurde. 

Heute wird nicht mehr gehüpft?

Das klingt jetzt so negativ. Dabei ist die Entwicklung, die man als Mensch und Mutter durchmacht, gut und spannend. Aber es sind auch gewisse Ängste dazugekommen, die ich früher nicht hatte. Zum Beispiel Flugangst, die eng gekoppelt ist an meine Angst, dass mir etwas passiert und ich nicht mehr für die Kinder hier sein kann. Das hemmt manchmal. Schön wäre ein Mittelweg zwischen meinem alten und meinem neuen Ich. 

Das alte «Ich», war das Nadja das «Fernseh-Gesicht». Was würdest Du davon gern festhalten?

Ich hatte im Fernsehen so viele verschiedene Jobs als Moderatorin, als Redaktorin, als Produzentin – das alles habe ich bewusst hinter mir gelassen. Da ist nichts dabei, was ich jetzt nicht habe. Ausser das Team. Und der Austausch von damals, das war schon cooler als alles alleine entscheiden zu müssen.

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Ging Dein Weg deshalb vom Fernsehen weg, weil Du Mutter wurdest?

Als ich bei Glanz & Gloria aufhörte, da hatte ich bereits ein dreijähriges Kind. Ich habe zuerst beim SRF als Produzentin weitergearbeitet und habe dort erst aufgehört, als die zweite Tochter zur Welt kam. Der Weggang an sich hat aber nichts mit meinem Mami-Sein zu tun. Im Mutterschafsurlaub meiner zweiten Tochter kam nämlich mein erstes Kochbuch «Unser Menü eins» heraus. Ich wollte mich erstmal auf dieses Buch konzentrieren und schauen, was daraus werden kann. Ich dachte damals, dass ich dann wieder zurückgehe zum Fernsehen und weiterhin auf Projektbasis arbeite. Aber es kam immer wieder etwas anderes auf mich zu – eine weitere Anfrage, ein weiteres Projekt. Ich war voll im Flow und zwölf Jahre später kann ich rückblickend sagen: Ich bin so froh, dass ich mich traute und dankbar, dass alles so flutschte, dass sich so viele Türen auftaten, dass ich die Möglichkeit habe, so zu arbeiten, wie ich heute arbeite…»

«Das Buch ist so herrlich unperfekt. Da sind keine Bilder von Rezepten drin, bei denen man denkt: Oh mein Gott, bei mir sieht es aber nie so schön aus.»

Du warst also nicht mehr auf unseren Bildschirmen, wohl aber plötzlich in allen Schweizer Küchenregalen mit «Unser Menü eins». Was ist der Erfolg dieses Kochbuchs?

Vielleicht, dass das Buch so herrlich unperfekt, so ehrlich ist? Ich konnte damals nämlich noch überhaupt nicht fotografieren. Und ehrlich gesagt auch nicht wirklich kochen. Ich dachte: Ich mache jetzt ein Kochbuch, aber nicht mit eigenen Rezepten, solche hatte ich ja noch nicht, sondern ich wollte Familien porträtieren und ihr Lieblingsmenü ins Buch aufnehmen – gesagt, getan. Die Idee ist so simpel, das macht das Buch ungeschönt, echt und authentisch. Es sind keine Bilder von Rezepten, bei denen man denkt: «Oh mein Gott, bei mir sieht es aber nie so schön aus.» Denn: Meine Fotos von damals waren echt nicht gut.

Das hat wohl ein echtes Bedürfnis getroffen.

Es ist halt echt und zeigt auch wirklich die Sachen, welche die Leute tatsächlich kochen, wenn sie keine Zeit haben. Und weil das Buch gut verkauft wurde, habe ich einfach weitergemacht. Schon schön, wenn etwas so Tolles aus einer losen Idee entsteht.

Und wie entstand die «lose» Idee?

Ich konnte früher nicht kochen, ich habe das von zuhause nicht mitbekommen, mich aber auch nie darum bemüht. Mit 18 Jahren zog ich aus – wie habe ich bloss überlebt damals? Also machte ich dieses Buch, weil ich selber nicht wusste, was man für die Familie tagtäglich kochen soll. Ich begann Leute zu fragen: «Was gibt es bei Euch heute zum Znacht?» Ich wollte keine Sterneküche abbilden, sondern echte Inspiration, etwas, das ich irgendwie auch selbst hinkriegen könnte.

Nach den ersten drei Büchern, die auf diesem Konzept beruhten, hatte ich insgesamt 135 Familien befragt – so lernte ich kochen. Ich hatte damit letztlich einen grösseren Impact und viel mehr völlig unterschiedliche Einflüsse, als wenn ich es zuhause gelernt hätte. 

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War sie denn eine grosse Köchin, Deine Mutter?

Ich mag mich an keine grossen kulinarischen Höhenflüge von meiner Mutter erinnern – ausser ihre Lasagne. Die 70er und 80er Jahre waren küchentechnisch doch eher Rüebli aus der Dose. Aber ich muss meine Mutter hier in Schutz nehmen: Sie ist Italienerin und mit einer Mutter aufgewachsen, die ab morgens um fünf Uhr in der Küche stand, Sugo einkochte und Pasta aufhängte. Mit neun kam sie mit ihrer immerkochenden Mutter in die Schweiz. An jedem normalen Tag gab es zuerst Pasta, dann einen Hauptgang, dann Dessert. Immer.

Meine Mutter hat sich wohl gesagt: «Ich stehe nicht den ganzen Tag in der Küche, wenn ich mal gross bin. Ich gehe arbeiten!» So hat der Koch-Kelch in meiner Familie also eine Generation übersprungen.

Die arbeitende Mutter war in den 80ern ja eher selten…

Ich glaube, als ich in die Schule kam, fing sie wieder an zu arbeiten. Ich weiss noch, dass ich bei ihrer Firma in der Kantine jeweils zu Mittag essen musste – also bin ich jeden Mittag mit dem Velo rausgeradelt und wartete dann unter all den Erwachsenen mit Tablett und Teller auf mein Essen.

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«Ihre Ängstlichkeit habe ich geerbt. Ich muss mir immer wieder sagen: Hey, es ist und wird alles gut.»

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Die Liebe zum Kochen war es somit nicht, die Du von Deiner Mutter geerbt hast – was sonst?

Ihren Ordnungssinn habe ich geerbt. Aber auch ihre Ängstlichkeit. Ich muss mir immer wieder sagen: «Hey, es ist und wird alles gut.» Manchmal merke ich auch, dass ich ihre stoische Art habe, wenn meine Kinder blöd tun. Ich stelle dann kurz ab, reagiere einfach nicht mehr – das hat meine Mutter früher auch gemacht. Das machte mich als Kind natürlich wütend, wenn meine Mutter einfach ruhig blieb, man möchte ja eine Reaktion. Ich sehe mich noch im Tivoli Spreitenbach, wie ich ihr hässig hinterherstampfe. Aber dieses Stoische und sich aus der Situation nehmen, dünkt mich besser als rumzuschreien. Das hat meine Mutter selten gemacht und das mache ich auch nicht oft. Wir werden ruhig, ziehen uns innerlich zurück und warten, bis sich draussen alle beruhigt haben. Dann machen wir weiter.

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Man rückt der eigenen Mutter näher, wenn man selbst Kinder hat, Du auch?

Ja. Ich hatte plötzlich Verständnis für Dinge, die ich früher nicht verstand. Und Bewunderung. Im Sinne von «Wow, Du hast es gepackt, hast zwei Kinder grossgezogen, die jetzt gut durchs Leben kommen, Du hast immer gearbeitet, wir haben Dich als liebende Person wahrgenommen.»

Ich sehe jetzt wie tough sie war, wie selbständig, stark und klug. Jetzt verstehe ich, was es heisst und wie viel dahintersteckt. 

Ihr bester Ratschlag?

Sie hatte immer wieder gesagt, ich solle mich nie von jemandem finanziell abhängig machen. Und voilà: Das habe ich nie und bin es bis heute nicht. Ich möchte für mich selbst aufkommen können. Das hat sie mir sicher eingeimpft. Und das gebe ich genau so weiter, weil ich das Konzept gut finde.

 

Und was machst Du anders mit Deinen Kindern, als Deine Mutter mit Dir?

In den 70er und 80er Jahren durften wir Kinder damals nicht so fest mitreden in der Familie. Die Grenze zwischen Kindern und Erwachsenen ist heute viel fliessender. Meine Töchter und ich tragen manchmal die gleichen Kleider, leihen sie uns gegenseitig aus, das hätte es nie gegeben bei mir und meiner Mutter, ich wäre gar nie auf die Idee gekommen. Unsere Ansichten und Interessen unterschieden sich zu sehr. Meine Töchter und ich aber hören dieselbe Musik, schauen die gleichen Serien, wir unternehmen und reden mehr zusammen. Aber das hat wohl mehr mit dem Zeitgeist zu tun, als mit mir und meiner Mutter.

«Egal wie nah ich den Kindern bin, phasenweise nerven sie sich nur schon darüber wie ich atme oder gucke und dann bin ich wieder die Beste.»

Half diese verschwommenere Grenze in der Pubertät Deiner Mädchen?

Nein. Ich glaube, die Pubertät ist immer schwierig, egal wie stark die Grenze ist. Und egal wie nah ich den Kindern bin, phasenweise nerven sie sich nur schon darüber wie ich atme oder gucke und dann bin ich wieder die Beste. Es ist gerade ein schönes hormonelles Gewusel bei uns Zuhause. Zwei Teenagermädchen und eine perimenopausale Mutter. Wenn ich an meine Pubertät zurückdenke, habe ich vermutlich meine Mutter viel weniger miteinbezogen, während ich das Gefühl habe, ich werde hier mehr miteinbezogen, als mir lieb ist.

Wir sind natürlich keine Freundinnen, meine Töchter und ich – das wäre falsch. Wir sind immer noch Mutter und Kinder. Aber wir haben es meist sehr, sehr schön zusammen, ich unterhalte mich gern mit ihnen und wir lachen viel zusammen. Es ist ein Dialog, der mehr auf Augenhöhe stattfindet.

Ich höre ihnen gern zu und finde es spannend, was sie für Meinungen und Sichtweisen haben. Sie wiederum können es absolut nicht nachvollziehen, dass die Kindermeinung früher nicht gross zählte. Wir wurden halt nicht gefragt, es waren andere Zeiten.

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Speaking of andere Zeiten: Was ist heute für Mütter besser als früher?

Wenn man bedenkt, dass, als ich auf die Welt kam, Frauen noch die Erlaubnis der Männer brauchten, um zu arbeiten, vieles. Das Gleichstellungsgesetz ist in Kraft seit ich zwanzig bin. ZWANZIG! Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie lächerlich ich das finde. Doch Familie und Beruf sind noch immer schwierig vereinbar und solange man von Papi-Tagen oder (den sehr kurzen) Mutterschafts- oder VaterschaftsURLAUBEN spricht (inwiefern ist ein Neugeborenes mit Urlaub gleichzusetzen?), sind wir noch lange nicht da wo wir sein sollten. Aber immerhin sind die Väter heute involvierter. Ausserhalb meiner Bubble gibt es noch viele traditionelle Familienmodelle, das können alle selber für sich entscheiden, aber in meinem Umfeld sind vorwiegend beide Eltern für die Familienarbeit und auch das Geldverdienen zuständig. Die Väter sehen sich nicht als Alleinernährer. Das finde ich gut.  

Man teilt sich ja nicht nur die Erziehung, sondern auch den Druck, für genügend Einkommen zu sorgen.

Und das finde ich richtig. Den Druck, allein für das Familien-Income sorgen zu müssen, würde mir Angst machen und ich hätte diese Bürde damals niemals meinem Mann übertragen. Wenn beide arbeiten, ist auch der Druck verteilt. Wenn jemand beispielsweise den Job verliert oder sich neu orientieren möchte, weil er oder sie im Job nicht mehr glücklich ist, kann man sich gegenseitig auffangen. Ich finde es so viel fairer und natürlicher. Da blicke ich zum Beispiel hoch nach Skandinavien. Die machen das viel besser als wir.

Wenn du an Deine Kindheit denkst, denkst Du an… ?

… die Momente in Italien, an die Mutter meiner Mutter, bei der ich so viel Zeit verbrachte. Das war so schön, sie hatten einen grossen Gemüsegarten, Nonno hatte einen Rebberg und ich stampfte in Weinfässern herum, rieche noch heute den Geruch der Kartoffeln im Keller, half Sugo zu machen. Ich war immer längere Zeit dort, und es sind so schöne Erinnerungen. Wenn man mit Nonna spazieren ging, hat sie bei jedem Kräutchen gesagt: «Schau, mit dem kann man dies oder das machen.»

Diese Zeit in Italien, das sind Erinnerungen, die tief gehen, ausserordentliche Momente, Bilder im Kopf – da war diese Leichtigkeit, diese Unbekümmertheit, eingebettet in eine grosse Familie.

Und daheim in der Schweiz?

Ich erinnere mich, dass ich daheim viel im Zimmer war und viele Dinge für mich allein gemacht und kreiert habe. Ich habe diese Rückzüge als sehr friedlich empfunden, habe viel mit Barbies gespielt und bin in meine Welt versunken. Irgendwann begann ich zu schreiben – ich hab als junger Teenie meinen Vater überredet, mir Schreibkurse zu bezahlen, damals natürlich nicht online, da hat man diese Kursbücher per Post zugeschickt gekriegt, durchgearbeitet, Texte geschrieben und eingeschickt und sie dann korrigiert zurückerhalten.

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Deine Erinnerungen sind stark mit Deinen Grosseltern verwoben?

Ja. Ich hätte heute so viele Fragen wie es damals für sie war. Wie es war, jahrelang im Ungewissen zu sein, ob der Mann heimkommt aus dem Krieg, und man ist daheim mit einem kleinen Kind. Meinen Nonno, was er erlebte im Krieg, er hat da nie darüber geredet und ich war viel zu jung, um die richtigen Fragen zu stellen. Natürlich habe ich auch viele kulinarische Fragen an meine Nonna.

Womit wir wieder beim Kochen sind. Wie ging es nach dem ersten Bestseller weiter?

Nach dem ersten Bucherfolg kam 2014 ein Brand auf mich zu, ob ich mit ihnen auf irgendeine Weise zusammenarbeiten möchte. «Hast Du Lust auf einen Blog?» wurde ich schliesslich gefragt und sie haben diesen dann zwei Jahre lang finanziert. Nach diesen zwei Jahren war deren Kampagne durch und ich durfte den Blog behalten, hab ihn zu «LouMalou» umgetauft, mit vollem Elan weitergeführt und zum Online-Magazin geformt. Es entstanden weitere Kochbücher und schliesslich, nach einer mehrjährigen Ausbildung zum Mental Coach und dem CAS in Positiver Psychologie an der Uni Zürich, ein schönes Buch darüber, wie man sein Leben aufräumt und es mit mehr Leichtigkeit lebt. Das Buch habe ich zusammen mit meiner damaligen Dozentin und heutigen Freundin geschrieben.

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Bei Dir hat man von aussen das Gefühl, da lief und läuft immer etwas…

Viele Dinge haben sich bei mir tatsächlich ergeben. Einfach weil es passte und sein musste. Ich habe mit etwas begonnen, das wiederum resultierte in neuen Begegnungen und daraus wiederum entstand etwas Neues. Vor einem Jahr habe ich, zusammen mit Olivia El Sayed, begonnen, unseren Podcast «Besser mit Ton» zu produzieren. Hieraus entstand unsere Party-Reihe «Mum’n’Bass». Ich probiere alles aus. Manchmal wird etwas Grösseres draus, manchmal bleibt es bei der Idee.

«Es war natürlich nicht immer alles super, es gab auch Tage, da hatte ich eine Deadline und alles war zu viel.»

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Sind all diese Projekte manchmal zu viel?

Ich reisse Dinge an, die kommen dann mit voller Wucht zurück. Da frag ich mich manchmal: «Was hab ich bloss gemacht? Ui nein. Kommt das gut? Hab ich dafür überhaupt Zeit? Kann ich das überhaupt?» Aber am Ende des Tages will ich einfach Dinge machen, die mir Freude bereiten. Das Leben ist kurz, es ist doch schade um alles, was ich nicht ausprobiert und getestet habe, wie weit ich damit gehen kann.

Geht denn das alles in Teilzeit?

Nein. Ich war, als die Kinder noch klein waren, in Teilzeit angestellt und habe nebenher einzelne Projekte umgesetzt. In dieser Zeit haben wir finanziell einige Abstriche gemacht und uns rundherum eingeschränkt. Als ich mich selbständig gemacht habe, konnte ich mir die Zeit dann besser einteilen. Beispielsweise habe ich einen Nachmittag mit den Mädchen etwas gemacht und dafür am Abend gearbeitet. Das war natürlich nicht immer alles super, es gab auch Tage, da hatte ich Deadlines und alles war zu viel. Da kam ich zeitlich und geistig an meine Grenzen. Auch, weil ich ja auch Zeit für mich brauche, die dann oft auf der Strecke blieb. Ich musste mich da erst eingrooven. Aber die meisten Dinge, die ich mache, machen mir grosse Freude. Mittlerweile kann ich das alles aber besser regulieren, mal einen Job absagen oder von einem Projekt zurückkrebsen. Die Kinder haben immer Vorrang.

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Was möchtest du der Nadja von früher sagen?

Einfach weitermachen. Es kommt schon gut.

Was wünscht Du Dir für Deine Kinder?

Wir leben hier in so einer privilegierten Bubble, müssen uns um nichts sorgen, haben alle Möglichkeiten und Freiheiten, die andere Frauen in anderen Ländern nicht haben. Wir können somit machen, was wir wollen.

Ich wünsche mir für meine Kinder, dass sie Freude haben an dem was sie tun und den Mut haben, die Weichen neu zu stellen, wenn es für sie nicht mehr stimmt.

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Nadjas drei wichtigste Tipps für Kind und Karriere?

 

  1. Jeder Tag, den wir leben, ist einer weniger.
  2. Machen, ausprobieren, Mut haben.
  3. «If it’s not a hell yes, it’s a no.»
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Entspannt backen —at Verlag

Ein Backbuch mit so  unkomplizierten Rezepten, dass man bigoscht nicht ins Schwitzen kommt. Als zweifache Mutter weiss Nadja schliesslich, worauf es ankommt. Hier drin gibt es Rezepte für Kleinigkeiten zum Mitnehmen, Gebäck fürs Frühstück, Leckereien für zwischendurch und auch aufwändigere Backwaren, die alle begeistern.

CHF 29.20 bei Ex Libris

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Unser Menü eins —Salis Verlag

Damit fing alles an: Nadja Zimmermann widmet sich in ihrem allerersten Kochbuch der Frage, was junge Familien mit zwei vielbeschäftigten Elternteilen denn so kochen, wenn es gut sein soll und schnell gehen muss. Fünfzig porträtierten Familien schauen wir in den Kochtopf. Und erhalten das Rezept ihres Menü eins.

CHF 15.- bei Ex Libris

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Seelen Detox —Giger Verlag

Wir alle haben unsere Wertvorstellungen und schaffen dadurch unsere eigenen Limitationen, negativen Gedanken und Gefühle, die uns einschränken. Wer seine Probleme lösen, klare Entscheidungen treffen und sich leichter und gelassener fühlen möchte, sollte dieses Buch lesen, um in erster Linie im eigenen Kopf aufzuräumen.

CHF 25.50 bei Ex Libris