13 feministische Bücher von und über Frauen, die den Mund aufmachten und mitbestimmten.

Wer den Feminismus verstehen will, liest ihn am besten. Seit mehr als 150 Jahren kämpfen Frauen für gleiche Rechte – bis heute haben wir dieses Ziel jedoch noch nicht erreicht. Woran könnte dies liegen? Und: Was können wir tun, um nachhaltig etwas zu verändern? Wir haben 13 Bücher zum Thema Feminismus zusammengestellt, welche auf die eine oder andere Frage eine treffende Antwort parat haben.

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Ruth Bader Ginsburg —btb Verlag

Ruth Bader Ginsburg, ehemalige Richterin am Supreme Court der USA, wird wie ein Popstar gefeiert. Kein Wunder, sie war schliesslich auch eine der einflussreichsten Frauen unserer Zeit. Cool war sie, unerschrocken. Und moralischer Kompass, gefürchtet für ihren messerscharfen Verstand. Ruth Bader verstarb 2020 an Krebs. Ihre berühmten Worte «I dissent – ich widerspreche!» haben sie berühmt gemacht und hallen noch immer nach.

«Feminismus ist die Überzeugung, dass wir alle unsere Talente, wo auch immer sie liegen mögen, völlig frei entfalten dürfen und uns nicht von willkürlich gezogenen Grenzen einschränken lassen sollten – menschengemachten Grenzen, wohlgemerkt, ganz gewiss nicht gottgegebenen.» – dies ist nur eines von 300 Statements in diesem Buch der RBG, wie sie genannt wird.

CHF 12.80 bei Ex Libris

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Warum ich Feministin bin
—Sauerländer Verlag

Chimamanda Ngozie Adichie wurde von einem Journalisten geraten, niemals von sich zu behaupten, sie sei Feministin. Denn: Feministinnen seien unglückliche Frauen, die keinen Ehemann finden. Seitdem sagt sie, dass sie eine «glückliche Feministin» ist. Oder gar eine «glückliche afrikanische Feministin, die keine Männer hasst und gern Lipgloss und hohe Absätze trägt, aber nicht, weil Männer das mögen, sondern allein für sich selbst».

Chimamanda Ngozie Adichie, eine der einflussreichsten afrikanischen Autorinnen unserer Zeit, beschreibt in diesem Buch viele Ungerechtigkeiten, die Frauen erleben. Sie zeigt die Rollenerwartungen von Mädchen und Jungen auf und wie sie diese brechen können. Und nimmt uns mit auf ihre eigene Reise, wie sie trotz oder gerade wegen eigener verunsichernden Erfahrungen in Nigeria und später in den USA eine selbstbewusste Frau wurde.

CHF 18.- bei Ex Libris

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Schwierige Frauen —btb Verlag

Dieses Buch über schwierige Frauen ist auch ebensolchen gewidmet. Feiern sollte man sie, weil sie so sind, wie sie sind, meint Roxane Gay. In den 21 Geschichten in diesem Buch geht es um Frauen, arm oder reich, weiss oder schwarz, Ehefrauen, Verbrecherinnen, Mächtige oder Traurige, die in schwierigen Situationen stecken oder gerade erst in sie hineingeraten sind.

Hierbei nutzt Roxane kein Wort zu viel und immer das richtige. Es sind teils brutale, weil schonungslos erzählte Geschichten, manchmal ungeschönt vulgär. Oft geht es um sexuellen Missbrauch, über psychische und physische Gewalt, aber auch um Rassismus – immer aber schwingt der Feminismus mit. Die Geschichten verlangen den Leser*innen einiges ab.

CHF 24.70 bei Ex Libris

«Ihr Frauen - verschafft euch Muße und ein Zimmer für euch allein - lebt in der Gegenwart, der Wirklichkeit, ein erlebendes Leben.»

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Unbequem —Atlantik Verlag

Wer in der Welt tatsächlich etwas verändern will, muss unbequem sein. Zumindest hin und wieder mal. Wir müssen den Mut aufbringen, anzuecken, nicht von jeder und jedem geliebt und gefeiert zu werden. Oder anders: Wir müssen unseren Wunsch nach Angepasstheit bezwingen, unangenehme Gefühle zulassen.

Dieses Buch hätten wir schon viel früher lesen sollen, streben wir doch viel zu oft nach Harmonie und winden uns, statt unangenehme Themen anzusprechen oder gar Kritik zu üben, die ja nicht per se schlecht ist. Vera Strauch ist Gründerin der Female Leadership Academy und betreibt zudem einen sehr erfolgreichen Podcast. In sieben Kapiteln liefert Vera Strauch spannende Denkanstösse aus ihrem persönlichen Umfeld.

CHF 28.00 bei Ex Libris

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Ein Zimmer für sich allein —Kampa Verlag

1928 hielt Virginia Woolf zwei Vorträge in Cambridge. «Ist Euch bewusst, dass Ihr das vielleicht am häufigsten abgehandelte Tier des Universums seid?» fragte sie ihre Zuhörerinnen, denn: Literatur über Frauen wurde damals fast ausschliesslich von Männern verfasst. Ihre gesammelten Vorträge, also dieses Buch, ist derKlassiker der Frauenbewegung. Virginia Woolf beleuchtet die Lage der Frauen aus der Perspektive einer fiktiven Schriftstellerin.

Es geht um Macht – um diverse Verhütungsmöglichkeiten, Geschlechterdifferenzen, dass Vergewaltigung in der Ehe strafbar ist, dass manche Staaten gar von Frauen regiert werden. Dieses Mass an finanzieller und geistiger Unabhängigkeit symbolisiert Woolf durch ein eigenes Zimmer. Vieles hat sich in den darauffolgenden fast 100 Jahren verändert. Und bleibt trotzdem noch schmerzlich aktuell.

CHF 14.80 bei Figma.com

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Unlearn Patriarchy —Ullstein Verlag

In diesem wunderbaren Buch finden sich 15 Essays feministischer Autor*innen, die uns beim Lesen wahrlich neue Horizonte eröffnet haben und teils radikale Impulse liefern. Beiträge wie «Warum auf Quoten warten, wenn man sie selbst schaffen kann», liefern grossartig aufbereitete Informationen rund um den Gender Pension Gap.

«Für eine Frau hast Du das ziemlich gut gemacht», hörte beispielsweise Lena Marbacher, nachdem sie zwei Tage lang in einer Gruppe von 20 Männern und vier Frauen einen Workshop in einem Maschinenbauunternehmen begleitete. Erst nachher wurde ihr klar, dass dies wohl das mieseste Feedback des Jahres war. In diesem Buch werden Glaubenssätze und Denkhindernisse von klugen Köpfen analysiert. Gegen das Patriarchat zu kämpfen, heisst nicht, gegen Männer zu kämpfen, sondern gegen patriarchale Strukturen. Diese finden sich in anderen Formen der Diskriminierung wieder – in der Sexualität, im Rassismus zum Beispiel. In diesem Buch finden wir 15 Aufsätze, 15 Meinungen, 15 Lösungsansätze. Wir empfehlen es sehr.

CHF 24.70 bei Ex Libris

«Ich liebe es, Mutter zu sein. Was ich nicht liebe: die Strukturen unserer Gesellschaft, die Menschen in binäre Geschlechterrollen (Mann – Frau) einteilt und Frauen immer noch anders behandelt und bewertet als Männer.»

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Das Unwohlsein der modernen Mutter —Rowohlt Verlag

«Ich möchte nicht überall nur halb sein, sondern ganz.», steht auf dem Buchcover. Und wir nicken und denken: «Ja genau!» Und schon sind wir mitten drin in Kaisers Rushhour des Lebens. Sie ist gerade auf dem Fahrrad, auf Instagram, schmiert Schulbrote, schreibt einen Tweet. Sie macht Fotos, hört Musik und Podcasts, sie macht Überweisungen und sich Gedanken, sie hat Sex und will alles verstehen. Sie räumt die Spülmaschine ein, und die Gleichzeitigkeit von all dem ist ihr Leben.

Auch Kaiser, ihres Zeichens Chefredaktorin der Edition F, kennt all die Selfcare-Sprüche, sie weiss, dass sie nicht alles schaffen muss. Sie schreibt vom Gefühl, weder dem Job noch dem Kind, noch – behüte – sich selbst gerecht zu werden. Kurz: einfach nirgends gut genug zu sein. Das Mutterideal sei unerreichbar und teilweise voller Widersprüche: Niemand kann gleichzeitig eine fürsorgliche Mutter, eine Businessfrau mit maximaler Leistung, eine feurige Geliebte, eine famose Freundin und auch noch ehrenamtlich engagiert sein. Word.

CHF 19.90 bei Ex Libris

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Entmenschlicht: Warum wir Prostitution abschaffen müssen
—Edel Books Verlag

Prostitution hat nichts, rein gar nichts mit Feminismus zu tun. In den seltensten Fällen etwas mit Selbstbestimmung. Deshalb ist dieses Buch so wichtig für den politischen Diskurs rund um Prostitution und damit um Frauenrechte. Huschke Mau schreibt über die Missstände des Milieus. Und klärt anhand ihrer eigenen Geschichte auf, welche Umstände Frauen in die Prostitution treiben.

Das Buch ist ziemlich umfangreich mit seinen 400 Seiten. Es gibt viel zu sagen über Huschke Maus eigene Geschichte, aber auch über Fakten, Daten, Statistiken und Analysen zur Prostitution. Wie geraten Frauen in die Prostitution? Wie leben sie dort? Wie schaffen sie den Ausstieg? Maus These: Prostitution beinhaltet immer sexuelle Gewalt. Frauen in der Prostitution haben oft keine Wahl – sie befinden sich in Abhängigkeiten oder in Notlagen. Freier hingegen haben eine Wahl, sie werden von niemandem gezwungen.

CHF 23.90 bei Ex Libris

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Who Cares! Von der Freiheit, Frau zu sein —dtv Verlag

Mirna Funk ist genervt von den Debatten um Care-Arbeit, Mental Load und Geschlechterungleichheit. Sie findet: Eine selbstbewusste Frau wartet nicht, bis sich gesellschaftliche Strukturen ändern. Und eine selbstbewusste Frau sieht sich auch nicht als Opfer. Sie handelt, sie zieht Sachen durch. Und genau darum geht es auch in Funks Buch: weg mit der passiven Haltung.

Laut Mirna Funk gibt es zwei Typen von Frauen, die den Feminismus behindern: Jene, die nicht bei sich selbst anfangen, um die Welt zu verändern. Und jene, die erst mitmachen wollen, wenn Frauen gleich viel verdienen wie Männer, statt sich selbst ins C-Level zu katapultieren und dort faire Bezahlungen einzuführen. Und überhaupt tut Funk in diesem Buch ihre Meinung zu so fast jedem Thema schonungslos kund. Und bereits während des Lesens beginnt man mit ihr zu debattieren, vielleicht auch zu streiten. Am Ende hat man sich mit Themen wie Karriere, Liebe, Sex, Geld, Kinder und Körper intensiv auseinandergesetzt.

CHF 12.80 bei Ex Libris

«Frauen werden in der Politik nur etwas, wenn Männer die Sache in den Sand gesetzt haben.»

erste Ministerpräsidentin eines deutschen Bundeslandes

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Die unerzählte Geschichte —Rowohlt Verlag

Vera Weidenbach macht sie sichtbar – die Frauen, die einen grossen Anteil an unserer modernen Welt haben. Wusstest Du, dass nicht Walt Disney den ersten Trickfilm erschuf, sondern Lotte Reiniger? Dass die DNA von Rosalind Franklin beschrieben wurde? Ada Lovelace das erste Computerprogramm erfand? Lise Meitner massgeblich an der Entdeckung der Kernspaltung beteiligt war?

All diese Frauen haben etwas gemein: Sie standen im Schatten von Männern, welche ihre Errungenschaften einfach für sich deklarierten. Diese Geschichten verdienen es, erzählt zu werden. So hat beispielsweise Flora Tristan, eine alleinstehende und arbeitende Frau, Beobachtungen zum Proletariat in Industriestädten in diversen Schriften verarbeitet und publiziert; fünf Jahre bevor Engels und Marx’ berühmte Abhandlungen veröffentlicht wurden. Frauen verändern die Welt – Vera Weidenbach sorgt dafür, dass die Welt das auch weiss.

CHF 24.70 bei Ex Libris

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Die Ersten ihrer Art —Piper Verlag

Frauen haben in den letzten hundert Jahren wichtige Weichen gestellt, welche unsere Gesellschaft wesentlich geprägt haben. Sie haben sich einen Platz am Tisch der Macht erobert. Dies als allererste zu tun, ist ein Kraftakt, gab es doch kaum Vorbilder und Seilschaften. Dennoch gelang es vielen Frauen wie Margaret Thatcher, Angela Merkel oder Kamala Harris, hier ein paar Löcher in die gläserne Decke zu schlagen.

Dieser spannende Teil der Geschichte wird in der Schule nicht erzählt. Somit ist dies eigentlich ein Buch, das nicht nur Frauen lesen sollten, sondern auch Lehrer*innen. Heike Specht zeigt mit ihrem Werk nicht nur, was fehlt, wenn wir Frauen nicht mit am Tisch sitzen. Sie hilft auch zu verstehen, wie Frauen in den letzten hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz an die Spitze gelangten und dort viel bewegten.

CHF 29.10 bei Ex Libris

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Nichtmuttersein —Piper Verlag

Ist man nur als Mutter wirklich Frau? Diese Frage stellt sich Nadine Pungs. Sie möchte nämlich keine Mutter sein. Dies wiederum können viele nicht akzeptieren. Total fremde Menschen nehmen sich das Recht heraus, sie als narzisstisch zu bezeichnen, als egoistisch. Heisst also: Wenn sich eine Frau gegen das Muttersein entscheidet, verweigert sie offenbar etwas, rebelliert gegen Rollenklischees.

Mit diesem Buch legt Nadine Pungs den Finger mitten in die Wunde. Sie hat mit vielen Müttern und Nichtmüttern gesprochen – über deren Sorgen und Ängste und Hoffnungen. Mit ihrem Entscheid hadert Pungs nämlich nie, wohl aber die Gesellschaft. Obschon der weibliche Körper ja nicht der Gesellschaft gehört. Frauen können sich selbstbestimmt für eine Familie entscheiden. Oder selbstbestimmt dagegen.

CHF 22.30 bei Ex Libris

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Tadah Tipp:
The Story of Art without Men —Piper Verlag

Zähl mal all jene Künstlerinnen auf, die du kennst. Wer schreibt denn letztendlich Kunstgeschichte? Dieses Buch beweist, wie einseitig das Bild der Kunst eigentlich ist. Wir reisen mit Katy Hessel durch die Epochen und erfahren, welche Pionierarbeit Künstlerinnen häufig leisteten.

Wer durch die Seiten blättert, erkennt: Dieses Buch ist eine (verdiente) Bühne für alle vergessenen, unbekannten oder unsichtbaren Künstlerinnen aus aller Welt. Auch sie sollten ihren Platz in den Kunstbüchern, in der Kunstgeschichte, in den Museen dieser Welt erhalten. Und wir haben nach der Lektüre neue Künstlerinnen auf dem Radar. Zum Beispiel Tarsila do Amaral oder Georgia O’Keeffe.

CHF 37.50 bei Ex libris